Torsten Bröhan & Jianping He

Bauhaus der Lügen

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Ein ehemaliger Geschäftspartner sagt: He Jianping täuschte und belog alle!

Der chinesische Immobilienentwickler Pan Jianyang versuchte gemeinsam mit dem Berliner Designer He Jianping, Torsten Bröhans Design-Sammlung nach China zu holen.

Dann hörte Pan Jianyang nichts mehr von seinem Partner und erfuhr: He Jianping ist plötzlich reich.

Wie das geschehen könnte, rekonstruiert Pan anhand seiner Erlebnisse mit He – und Informationen von Stephan Balzer, die dieser für einen → Prozess gegen Torsten Bröhan sammelte.

Jetzt verklagte Balzer auch He, weil er glaubt, dass der ihn ebenfalls betrog. Die Details über diesen Prozess stehen → hier.

Wie es zum fragwürdigen Ankauf der Bröhan-Sammlung durch die Chinese Academy of Art kam und warum sich Pan Jianyang von He Jianping dabei ausgetrickst fühlt, steht in diesem Interview, das schriftlich und mit Hilfe von Übersetzern geführt wurde.

Frage: Woher kennen Sie Stephan Balzer?

Pan Jianyang: Die chinesische Digitalzeitung The Paper hat mich 2015 über den Kauf der Torsten Bröhan-Sammlung durch die China Academy of Art (CAA) → interviewt und Stephan Balzer kontaktierte mich über den Journalisten, der das Interview geführt hatte. So kamen wir zusammen und tauschten uns aus.

Einer ihrer Vorwürfe gegenüber ihrem ehemaligen Partner He Jianping lautet, dass durch sein Wirken Steuergelder des chinesischen Volkes verschwendet wurden. Frage: Wie kommen Sie darauf?

Pan Jianyang: Ich war persönlich in den geplanten Ankauf der Bröhan-Sammlung involviert. Es wurde eine Kaufabsichtserklärung zwischen der Firma von mir und He Jianping sowie einer anderen unserer Partnerfirmen und Bröhan Art Design Hong Kong Ltd im Atelier von Torsten Bröhan in Berlin für 56 Millionen Euro unterzeichnet. Natürlich hatten wir die Inventarliste der Sammlung erhalten, und wir hatten auch im Lagerhaus einige der Stücke besichtigt. Nach unserer Rückkehr nach China recherchierten wir die Transaktionspreise einiger der wichtigen Gegenstände der Sammlung über öffentliche Kanäle wie ebay. Die Preisinformationen für diese einzelnen Gegenstände zeigten, dass der Preis von über 50 Millionen für die gesamte Sammlung völlig überteuert war. Info: Wir haben He Jianping mit den von Pan Jianyang geäußerten Vorwürfen am 4.6.2022 konfrontiert und um Stellungnahme gebeten. Er hat bis heute nicht darauf reagiert. Auch zur oben benannten Kaufabsichtserklärung wollten weder Torsten Bröhan noch he Jianping Stellung nehmen.

Frage: Was war der Hintergrund ihrer gemeinsamen Aktivitäten?

Pan Jianyang: Wir waren bereit, die Sammlung zu kaufen, weil He Jianping, ich und ein weiterer Partner ein Projekt namens Bauhaus Museum Asia BMA in Hangzhou aufbauen wollten, indem wir die Sammlung kaufen und die Regierung dazu bringen, ein preisgünstiges Grundstück zur Verfügung zu stellen. Doch dann setzte He Jianping alles daran, das Geschäft durch Täuschung und List zu manipulieren. Info: Info: Wir haben He Jianping mit den von Pan Jianyang geäußerten Vorwürfen am 4.6.2022 konfrontiert und um Stellungnahme gebeten. Er hat bis heute nicht darauf reagiert.

Frage: Warum tat er das ihrer Meinung nach?

Pan Jianyang: Er konnte einen riesigen Gewinn erzielen, wenn er die Sammlung alleine verkaufte, anstatt das BMA-Projekt zu realisieren. Er tischte viele Lügen auf, damit die chinesische Regierung die Sammlung kauft. Zum Beispiel behauptete er, dass der Bürgermeister von Seoul und andere hochrangige Beamte den Ankauf geprüft und ein höheres Angebot vorgelegt hätten. Wenn China nicht bald kaufe, dann bekomme es die Sammlung überhaupt nicht mehr, sagte He Jianping. Er legte ein von Dr. Gerhard Westermeier erstelltes Gutachten vor, in dem der Wert der Sammlung mit 70 Millionen Euro angegeben wurde. Info: Wir haben He Jianping mit den von Pan Jianyang geäußerten Vorwürfen am 4.6.2022 konfrontiert und um Stellungnahme gebeten. Er hat bis heute nicht darauf reagiert.

[Anmerkung 1: Dr. Gerhard Westermeier ist oder war ein unbedeutender Antiquitätenhändler mit Sitz in München. Dem Anschein nach existiert sein Geschäft nicht mehr. Am 27.8.2010 schloss Westermeier die Erstellung eines Gefälligkeits-Gutachtens über den Wert der Bröhan-Sammlung ab, das den angeblichen Wert untermauern sollte. Zitat aus diesem Gutachten, das aus dem Chinesisch rückübersetzt wurde: „Unter Berücksichtigung all dieser relevanten Faktoren, um einen angemessenen Gesamtwert für die Sammlung als Ganzes zu erhalten, schätze ich den wirtschaftlichen Gesamtwert der Sammlung Torsten Bröhan auf mindestens 70 Millionen Euro, was für den Käufer ein angemessener Preis ist.“]

[Anmerkung 2: Recherchen bei verschiedenen Stellen in Seoul ergaben, dass es damals um die neu gegründete Verwaltungsstadt → Sejong nahe Seoul ging. Dort sollten Regierungsstellen angesiedelt werden, um die Stadt Seoul zu entlasten. Um dieser Beamtenstadt eine gewisse Aura zu geben, sollte Sejong auch ein Kulturmekka mit Architekturmuseum, Designmuseum, Universitätseinrichtungen etc. werden. Daher stammt das koreanische Interesse an der Bröhan-Sammlung. Gemäß der Angaben einer Galeristin, die in das anvisierte Geschäft zwischen der Stadt Sejong und Torsten Bröhan involviert war, zogen sich die Verhandlungen zweieinhalb Jahre lang hin. Der ursprüngliche Preis lag bei 40 Mio. Euro. Für die Koreaner war das zu viel. Torsten Bröhan versuchte noch, Korea entgegenzukommen, indem er eine Ratenzahlung anbot und zehn Teilzahlungen vorschlug. Der Ankauf kam nicht zustande.]

Frage: Wie soll ein vermeintlich so wenig einflussreicher Mann wie He Jianping es schaffen, einen riesigen Deal wie den Ankauf der Bröhan-Sammlung zu steuern?

Pan Jianyang: He Jianping war damals mein Partner, bei allen unseren Verhandlungen mit Torsten Bröhan in Berlin dolmetschte er, denn es wurde Deutsch gesprochen, und alle unsere Kontakte mit Torsten Bröhan liefen über ihn. Er nutzte unser Vertrauen zu ihm aus. Die ganze Transaktion beruhte auf dem von uns geplanten BMA-Projekt. Ohne dieses Projekt hätte es nie Verhandlungen über den Ankauf der Sammlung gegeben. Aber als die Regierung von Hangzhou am 6. Oktober 2010 beschloss, dass die CAA die Sammlung kaufen sollte, hielt He Jianping diese Information vor mir zurück, während er weiterhin das Team der CAA in Berlin betreute und das Geschäft allein weiter vorantrieb. Info: Wir haben He Jianping mit den von Pan Jianyang geäußerten Vorwürfen am 4.6.2022 konfrontiert und um Stellungnahme gebeten. Er hat bis heute nicht darauf reagiert.

Frage: Was verband He Jianping geschäftlich mit Ihnen?

Pan Jianyang: He Jianping und ich betrieben damals die Heshan Culture & Art Co. in Hangzhou. Etwa im Februar 2010 erwähnte er mir gegenüber, dass Torsten Bröhan diese Sammlung besaß. Auch wenn es darin nur etwa 300 echte Bauhaus-Stücke gab, nannte er die Sammlung immer nur „The Bauhaus Collection“, wohl um ihre Attraktivität zu steigern. Gemeinsam haben wir das BMA-Projekt kuratiert und uns um Unterstützung von der CAA und der Stadtverwaltung von Hangzhou bemüht. Meine Partnerschaft mit ihm bestand darin, dass er die Design-Ressourcen zur Verfügung stellte und ich das Projekt plante, das in China umgesetzt werden sollte. Den Planungsprozess sollte ich finanzieren und später jeder von uns 50% der Erlöse erhalten. Offenbar hat er die gesamte Provision aus diesem Geschäft allein kassiert. Info: Wir haben He Jianping mit den von Pan Jianyang geäußerten Vorwürfen am 4.6.2022 konfrontiert und um Stellungnahme gebeten. Er hat bis heute nicht darauf reagiert.

Frage: Wie konnte He Jianping Sie auf diese Weise behandeln?

Pan Jianyang: Das Projekt lief bis zum 6. Oktober 2010 gut. Aber dann beschloss Zhanwei Shao, der damalige Bürgermeister von Hangzhou, auf einer Regierungssitzung, dass die Regierung der CAA das Geld für den Ankauf zuzuweisen, um das Geschäft abzuschließen. Dadurch kam das BMA-Projekt nicht mehr zustande.

Als Zeuge im Betrugsprozess, den Stephan Balzer gegen Torsten Bröhan angestrebt hatte, betonte He Jianping, dass er keine wichtige Rolle beim Ankauf der Sammlung eingenommen und nur aus Verbundenheit mit seiner alten Schule die CAA unterstützte. Frage: Ist das glaubwürdig?

Pan Jianyang: Das war eine glatte Lüge. Er war der eigentliche Mittelsmann bei dieser Transaktion. Er nahm die gesamte Provision in Anspruch, indem er die Regierung und die CAA, mich und, wie ich später erfuhr, auch Stephan Balzer täuschte und belog. Die Provision betrug mindestens 10 bis 12 Millionen Euro. Info: Wir haben He Jianping mit den von Pan Jianyang geäußerten Vorwürfen am 4.6.2022 konfrontiert und um Stellungnahme gebeten. Er hat bis heute nicht darauf reagiert.

Frage: Wie kommen Sie zu der Vermutung, dass er so viel Geld daran verdiente?

Pan Jianyang: Es gibt mehrere Informationsquellen über die enorme Höhe der Provision, die He Jianping erhalten haben muss. Erstens besaß er vor diesem Geschäft keine nennenswerten Ersparnisse. Sein Vater betrieb eine kleine Druckerei und beschäftigte ein paar Angestellte. Er hatte kein hinreichendes Vermögen, um seinen Sohn beim Kauf eines → Luxushauses für mehrere Millionen Euro zu unterstützen. Zweitens erzählte er seinen Klassenkameraden und Freunden, dass er 100 Millionen RMB besäße, und sein Vater gab Kredite von mehreren zehn Millionen RMB an andere. Viele seiner Klassenkameraden und Freunde kennen mich. Sie dachten, ich müsste auch viel Geld verdient haben. Also kamen sie zu mir und fragten mich. Erst dadurch wurde mir bewusst, dass He Jianping ein Vermögen gemacht haben muss. Drittens wies er zwei Angestellte seines Unternehmens in Hangzhou an, ein Konto in Hongkong zu eröffnen, um dorthin Geld zu überweisen. Info: Wir haben He Jianping mit den von Pan Jianyang geäußerten Vorwürfen am 4.6.2022 konfrontiert und um Stellungnahme gebeten. Er hat bis heute nicht darauf reagiert.

Sie sind offensichtlich sehr enttäuscht über Ihren ehemaligen Partner He Jianping. Frage: Unterstützen Sie deshalb Stephan Balzer bei der Aufklärung dieser Affäre?

Pan Jianyang: Im → Interview Mit The Paper im Jahr 2015 behauptete He Jianping, ich hegte einen Groll gegen ihn, weil das BMA-Projekt nicht zustande gekommen war und dass ich ein eingebildeter und engherziger Geschäftsmann sei. Ich bin bereit, Stephan Balzer Beweise zur Verfügung zu stellen, in der Hoffnung, dass er das Verfahren gegen He Jianping gewinnt. Wir brauchen die Wahrheit.

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